Projektbeschreibung
„music is everybody's business“ - John Lennon
Kunst und Kultur sind in vielfacher Weise zu entscheidenden Motoren innovativer und erfolgreicher Stadtgestaltung geworden. Doch wie können öffentliche Kulturbauten in Beziehung zum urbanen Stadtraum gesetzt werden? Welche städtebaulichen, architektonischen und programmatischen Strategien führen zu einer Vernetzung und Interaktion von Kultur- und Stadtraum?
Gerade die städtebauliche Setzung, die äußere Erscheinung und die Interaktion mit dem öffentlichen Raum haben großen Einfluss auf die Wahrnehmung und Akzeptanz seitens der Bevölkerung. Die Ära der elitären Kulturtempel, die nur einer bestimmten Bevölkerungsschicht zugänglich war, ist vorbei. Heute richtet sich eine Vielzahl kultureller Angebote an ein breites gesellschaftliches Spektrum und propagiert durch Transparenz, Offenheit und Niederschwelligkeit die Integration aller Bevölkerungsschichten. Hier gewinnen der öffentliche Außenraum und die Fassade als Grenze, Schwelle und Übergangsraum an Bedeutung. Auf städtebaulicher Ebene ist also eine Architektur gefragt, die in Dialog mit dem Passanten und dem öffentlichen Raum tritt, Angebote macht und einen Mehrwert für die Stadtlandschaft kreiert.
Die Frage nach der Interaktion von kulturellen Einrichtungen und dem öffentlichen Raum, stellt sich in besonderer Weise an Orten, deren Identität noch nicht genau geklärt ist oder neu definiert werden soll. Ein solcher Ort ist das neu entstehende Bahnhofsquartier nord-westlich des Braunschweiger Hauptbahnhofs. In einem städtebaulichen Wettbewerb im Jahr 2019 wurden Vorschläge zu den baulichen und nutzungsrelevanten Potentialen erarbeitet. Dazu gehören die Neuordnung der Verkehre, die Vernetzung mit dem Park „Viewegs Garten“ und den angrenzenden Quartieren und die städtebaulich-räumliche Fassung des Bahnhofsvorplatzes.
Im Zuge der aktuellen Planungen für eine Neugestaltung des gesamten Areals vor dem Hauptbahnhof ist auch ein Ort der Musik in der Diskussion. Die Aufgabe für die Studierenden wird es sein, an der südlichen Spitze des Viewegs Garten einen Konzertsaal mit Räumlichkeiten für die städtische Musikschule zu entwerfen. Das Raumprogramm umfasst neben dem neuen Konzertsaal und dessen notwendigen Nebenräumen einen großzügigen Foyerbereich, Räume für musikalische Bildung mit kleineren Probeneinheiten sowie Gastronomie. Die Studierenden sind aufgefordert einen lebendigen Ort der Musik zu erschaffen.