Schauspielhaus Regensburg

Christian Jensen
Christian Jensen
Beginn 04.04.2016
Betreuung Prof. Volker Staab
Ort IAD

Projektbeschreibung

Bereits seit den griechischen Anfängen sind kulturelle Spielstätten bedeutende Orte der Stadt und des öffentlichen Lebens. Die gesellschaftliche Funktion des Theaters wird dabei neben dem Inhalt auch durch die Art der Darbietung und der Gestaltung der Spielstätte verkörpert. Diese wandelte sich von einer Konstitutiven zu einer Kritischen.

Sollte bei Karl Friedrich Schinkel 1813 noch zwischen Bühne und Publikum „ein kräftiger Abschlußrahmen (…) aus dem dem hervor die bewegliche Handlung tritt,“ die Grenzen der Bühne klar definieren, so wird im zeitgenössischen Schauspiel dieses Verständnis radikal in Frage gestellt. Die von Schinkel noch einmal zititerte „Guckkastenbühne“ wird von der Avantgarde zum Feindbild erklärt. So wird bereits seit Ende des 19. Jh. mit neuen Inszenierungskonzepten experimentiert und die klassische Aufteilung von Bühne, Orchestergraben und Zuschauerrängen dekonstruiert. Durch das „Versetzen des Zuschauers in den Illusionsraum des szenischen Vorgangs (…) wird eine „Übertragung der dramatischen Aktion auf die Realitätsebene des Zuschauers“ bewirkt (J. Hintze, 1969). Infolgedessen wird man „im Theatersaal selbst (...) architektonische Veränderungen vornehmen müssen, die die Verschmelzung der Bühne mit dem Zuschauerraum erleichtern.“ (P. Michailowitsch Kereschenzew, 1920)

Wie können Räume gestaltet werden die völlig neue Formen des Schauspiels zulassen? Wie kann die Typologie des Schauspielhauses neu definiert werden und was bedeutet dieses für das klassische Verhältnis von Stadt-Platz-Foyer-Bühne? Mit dem Entwurf eines Schauspielhauses für Regensburg, sollen die erläuterten Tendenzen des zeitgenössischen Schauspiels kritisch hinterfragt und eine tiefgreifende und präzise architektonische Auseinandersetzung mit dem Thema aufgezeigt werden

 

Abgabetermin: 24.08.2016

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