Aufruf zur Typisierung am 05.Dezember

Typisierungsaktion mit dem AStA der TU Braunschweig im Foyer des Altgebäudes

https://www.asta.tu-braunschweig.de/2017/11/22/typisierungsaktion-an-der-tu-2/

"Ende März dieses Jahres erhielt ich die Diagnose auf eine so genannte akute myeloische Leukämie (AML). Der den Befund ausstellende Arzt empfahl mir, mich umgehend in Behandlung in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) zu begeben. Mein Leben und das meiner Familie war von einem Moment auf den anderen komplett auf den Kopf gestellt. Es sollte sich bald herausstellen, dass eine Stammzellentransplantation die einzige Chance auf ein weiteres Leben und die vollständige Gesundung ist. Nach mittlerweile 10 Wochen Klinikaufenthalt und drei Chemotherapien steht die Stammzellenspende kurz bevor. Ich habe das große Glück, dass in meiner Schwester schnell eine tatkräftige und auch passende Spenderin gefunden wurde. Die genetische Entsprechung ist keineswegs selbstverständlich. Auch bei Geschwistern liegt die Trefferquote nur bei ca. 30%. Viele andere Erkrankte haben dieses Glück nicht. Sie sind sind auf Fremdspender angewiesen. Sie müssen bangen, ob und wann sie eine Stammzellenspende erhalten können; das bei einer Krankheit, die eine rapide Verschlechterung des Gesundheitszustands hervorruft und schnell zum Tod führt (daher: akut). Erkranken können und auf eine Spende angewiesen sind Menschen jeglichen Alters. In dem Zusammenhang möchte ich von einem mich sehr beeindruckenden Erlebnis während meines ersten Klinikaufenthaltes berichten: Für zwei Tage war mein Zimmergenosse ein Stammzellenspender. Ein Stammzellenregister in Argentinien hatte für die Suche nach einem geeigneten Spender einen Aufruf an Register weltweit versandt. Ein Register in den USA meldete sich und kontaktierte einen geeigneten potentiellen Spender. Dieser hatte keine Adresse mehr in den USA, aber glücklicherweise bei einer Typsierungsaktion vor acht Jahren seine Mobilnummer hinterlassen, die noch aktuell war. So war er schnell zu erreichen, musste aber mitteilen, dass er derzeit in Deutschland lebe und wohl nicht akut helfen könne. Das US-Register kontaktierte das in Hannover ansässisge, deutschlandweit agierende Register NKR. Letzteres machte den Spender ausfindig und organisierte in Kooperation mit der MHH die Stammzellenspende. 

So eröffnen ein hilfsbereiter US-amerikanischer Forscher und Stipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung an der Universität Hannover sowie Ärzte und Pflegepersonal der MHH einem ELFJÄHRIGEN ARGENTINISCHEN JUNGEN seine letzte Chance auf ein Überleben.

Ich möchte Sie herzlich und eindringlich bitten, diesem großartigen Beispiel zu folgen und dazu aufrufen, an der TYPISIERUNGSAKTION des AStA teilzunehmen."

Bernhard Ax, Studiengangskoordinator Architektur an der TU Braunschweig, im Juni 2017