Architekturpositionen am 05.Dezember

wir laden herzlich ein zum Gastvortrag in der Reihe
ARCHITEKTURPOSITIONEN des Departments Architektur der TU Braunschweig

am
DIENSTAG, den 05.12.2017


um 18:30 Uhr
Hörsaal PK 4.7 (TU-Altgebäude)


mit
TOBIAS MANNEWITZ, Karakter, Berlin 


unter dem Titel
LEARNING FROM VIDEO GAMES - Welche Lehren fiktionale Architektur für die Wirklichkeit bereit hält

 

Tobias Mannewitz ist Creative Director des Designstudios Karakter (Berlin). Das Studio ist führend in der Entwicklung visueller Inhalte für AAA-Videospielproduktionen (u.a. Horizon: Zero Dawn, die "Anno" Spielserie, Ryse: Son of Rome). Bekannt wurde Mannewitz vor allem für seine Entwurfsarbeit an „Game of Thrones“, für die er zweimal einen Emmy erhielt (2012 und 2013). Mannewitz ist Fachbereichsleiter an der privaten School4Games (Berlin) und lehrt dort u.a. „Character Design“, „Komposition“ und „Art Direction“.

Seine Karriere begann Mannewitz als Illustrator für verschiedene Fantasybuch- und -spielverlage, bevor er sich auf Concept Art für Computerspiele konzentrierte. 2008 gründete er mit zwei Partnern die Firma „Karakter“ in Amsterdam, welche heute in Berlin ansässig ist. Karakter legt beim Entwurf virtueller Welten Wert auf charismatische, authentische Lösungen mit ganzheitlichem und markenbewussten Anspruch.

Die Entwicklung von digitalen Welten weist zahlreiche Bezüge zur vertrauten Architektur auf. Da die Sehgewohnheiten des Betrachters von unserer (gebauten) Umwelt geprägt sind, benötigen Science-Fiction-Utopien bekannte Komponenten um als plausibel und glaubhaft wahrgenommen zu werden. Anknüpfungspunkte gibt es in der Baugeschichte, Architekturtheorie, aber auch im Städtebau. Ebenfalls unterliegen die Komposition von bildhafter Architektur für den Film denselben Regeln, die auch in der Malerei oder der Visualisierung von Architektur Anwendung finden.Im Vergleich zur Architektur heutiger Tage muss fiktionale Architektur jedoch in wesentlich größerem Maße Unterhaltungswert liefern: Das Pittoreske, das Spektakel, das Berührende. Und da diese Werte bei Entertainmentproduktionen wie denen von Karakter inReinkultur vorliegen, stellt Mannewitz die Frage: Gibt es nicht auch etwas, das die Architektur der Wirklichkeit von jener für fiktionale Welten lernen kann…?