Projektbeschreibung
Das Ereignis der Olympischen Spiele findet seit 1896 im Vier-Jahrestakt statt. Die austragenden Städte bereiten sich lange vor dem Start der Olympiade auf das besondere Sportevent vor. Olympische Dörfer für AthletInnen zur Unterkunft werden errichtet, ZuschauerInnen strömen in die Orte, um mitzufiebern und zuzuschauen - ganze Regionen werden von dem internationalen Ereignis, den Olympischen Spielen, eingenommen.
Die Regattastrecke in Oberschleißheim nördlich der Stadt München wurde 1972 für eben diese olympischen Sommerspiele errichtet. Mit dem Wandel der gesellschaftlichen Bedürfnisse und der Entwicklung neuer Sportarten steht die Regattastrecke nun jedoch vor der Herausforderung, eine zukunftsfähige Nutzung zu beherbergen, die sowohl den historischen Wert des Ortes als auch gleichermaßen die aktuellen Anforderungen der Nachnutzung berücksichtigt. Heute wird die große Anlage nur noch gelegentlich im Sommer für Ruderwettkämpfe genutzt, was der besonderen Qualität und den Nutzungsmöglichkeiten des Ortes nicht gerecht wird. Denn das Areal birgt großes Po-tenzial, als Naherholungs- und Freizeitgebiet zu fungieren sowie Raum für kulturelle und gemeinschafts-fördernde Veranstaltungen zu bieten.
Daher soll die gesamte Anlage der 2,2 km langen Regattastrecke sowohl in ihrer Programmatik als auch in ihrer baulichen Struktur zukunftsfähig und transfor-mierbar gestaltet werden. Sie soll nicht mehr nur Veranstaltungs- und Trainingsort und für Leistungs- und HobbysportlerInnen sein, sondern ganzjährig vielfältige Angebote für FreizeitsportlerInnen und Interessierte bieten. Durch bauliche Ergänzungen sollen die bestehenden Strukturen reaktiviert und ein multifunktionaler Ort geschaffen werden. Ausgangspunkt und Motor für die Reaktivierung des Geländes soll eine „offene" Akademie für Wasser und Sport sein. Dabei soll untersucht werden, wie Gebäude auf die verschiedenen NutzerInnen und ihre unterschiedlichen Anforderungen reagieren müssen und welche Strukturen ein flexibles und langlebiges „offenes" und „atmendes" Haus erfordert, sodass der Lebenszyklus von Sportstätten und ihren Anlagen verlängert werden kann.
Reaktiviert und ausgestattet mit einem breiten Nut-zungsangebot könnte die Regattastrecke als potenzieller Austragungsort für die Olympischen Spiele 2036 oder später in München wieder in Betracht gezogen werden. Jenseits von Sportereignissen könnte sie als Zentrum für Wasser und Sport Treffpunkt für die lokale Gemeinschaft sein. BürgerInnen und Be-sucherInnen der Region könnten den Ort in ihren Alltag integrieren und sowohl sportlich, gesellschaftlich, kulturell als auch gesundheitlich davon profitieren.