Architekturpositionen am 23.Mai

wir laden herzlich ein zum Gastvortrag in der Reihe 
ARCHITEKTURPOSITIONEN des Departments Architektur der TU Braunschweig
  
am
DIENSTAG, den 23.05.2017
18:30 Uhr
Hörsaal PK 4.7 (TU-Altgebäude)
  
mit
BARBARA HOLUB, transparadiso, Wien
  
unter dem Titel
DIREKTER URBANISMUS. DARF KUNST EINE FUNKTION HABEN?

 

Barbara Holub stellt die Methode des direkten Urbanismus und künstlerisch-urbanistische Strategien anhand von exemplarischen Projekten, sowie ihre Forschung zu “Planning Unplanned” und die neue, transdisziplinäre und über die fluide Rolle des „urban practitioners“, vor.

transparadiso bedient sich  seit mehr als zehn Jahren des „Direkten Urbanismus“ als prozess-orientierte und sozial engagierte Methode für Stadtplanung. Direkter Urbanismus bedeutet, künstlerische Strategien und urbane Interventionen in längerfristige Stadtentwicklungsprozesse einzubinden, um auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen reagieren zu können. Dafür entwickelt transparadiso spezifische Tools und urbane Strategien für den jeweiligen Kontext, die wir auch in Forschungsprojekten verfolgen. Direkter Urbanismus betrachten wir als dritte Ebene zwischen Urban Design und Urban Planning, die entgegen der Dichotomie von „top-down“ und „bottom up“ arbeitet. Der Begriff „direkter Urbanismus“ bezieht sich auf „direct action“ (Emma Goldman). Die Einbindung von AkteurInnen aus vielfältigen Hintergründen vor Ort entsprechend des jeweiligen Stadiums des Stadtentwicklungsprozesses zu differenzieren ist dabei wesentlich, um urbanes Handeln und Wunschproduktion als emanzipierten Prozess entgegen von Alibi-Beteiligung zu etablieren.

Barbara Holub ist Künstlerin und Architektin, lebt in Wien. 1999 gründete sie transparadiso mit dem Architekten und Urbanisten Paul Rajakovics als transdisziplinäre Praxis zwischen Kunst, Architektur und Urbanismus, zwischen Theorie und Praxis. Barbara Holub war Expertin für Direkten Urbanismus und Visiting Artist an der Universität für Angewandte Kunst/ Dept. Social Design (2014-2016); Gastprofessorin an der Universität für Angewandte Kunst/ Dept.TransArt (2015); Präsidentin der Secession Wien (2006-2007), Mitglied des Beirats für Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich (2005-2007). Barbara Holub lehrt an der TU Wien, wo sie 2010-2013 das Forschungsprojekt „“Planning Unplanned – Towards a New Positioning of 
Art in the Context of Urban Development“ leitete. 2004 erhielt transparadiso das Schindlerstipendium, MAK Center for Art and Architecture (Los Angeles/ USA) und 2007 den Otto-Wagner-Städtebaupreis für “Stadtwerk Lehen” (Salzburg/ A).

Aktuell arbeitet transparadiso u.a. an der Realisierung des WoGen Quartiershauses (Wien/ A, nominiert für die IBA Wien), dem „Quartier Bienvenue“ (einem neuen Viertel in Wien, für das innovative Programme für Qualitäten des Zusammenlebens zwischen „Beheimateten“ und „Ankömmlingen“ entwickelt werden) und einem Projekt für die Kulturhauptstadt Valletta18 (Malta, 2018).